Bestimmt habt Ihr schon von dem Kotaku-Leak zu Destiny 3 gehört. Genau, Bungie hat nach seiner glanzvollen Leistung, uns ein waschechtes Fake-MMO anzudrehen, entschieden, sich jetzt einfach mal so dem Nachfolger zu zu wenden und somit werkeln sie bereits an Destiny 3. Toll, oder?
Sicher erstaunt das erstmal zahlreiche Fans, da viele D2 irgendwie noch als "unfertig" empfinden und daher (in ihrer Naivität vielleicht?) insgeheim hoffen, die derzeitigen "Probleme" könnten im Nachhinein behoben werden da das Spiel "einfach noch Zeit" bräuchte. Was sie dabei verkennen ist nur leider die Tatsache, dass Destiny 2 nicht etwa daran kränkelt dass es zu wenig Content gäbe oder technische Macken den Spielspaß trüben. Nein, dann würde ich ja auch gar nichts sagen und über etwas anderes bloggen – denn fehlenden Content könnte man nachreichen und Bugs könnten weggepatcht werden. So leicht ist dieses "Problem" jedoch nicht zu beheben denn der Schuh drückt ganz woanders…-nämlich tiefer.
Und dahinter verbirgt sich schließlich auch der eigentliche Grund weshalb soviele ehemalige Destiny-Spieler dem MMO-Shooter bereits den Rücken zukehrten.
Destiny 2 hat ein Kernproblem
Es wurde zu stark kommerzialisiert und schon im Konzept auf’s Abcashen getrimmt! Es ist zudem unlogisch, oberflächlich und kein echter MMO-Shooter mehr.
Und das ist auch kein Fail der aufgrund von zu wenig Zeit eintrat und/oder der aufgrund einer finanziellen Not heraus entstand, nein, dahinter steckt ganz einfach Kalkül, Analysen und letztendlich Berechnung einer gierigen, unseriösen Abzocker-Spiele-Schmiede…
Mit dem Release von Destiny 2 setzt sich das ganze Puzzle nun nämlich endlich zusammen und damit ist es schon beinahe offensichtlich welchen Weg Destiny 3 einschlagen wird.
Man weiß spätestens jetzt dass Bungie keine ehrlichen Interessen mehr verfolgt. Eigentlich hätte man es auch vorher schon wissen müssen, nachdem sie diesen fragwürdigen Deal mit Sony damals abgeschlossen hatten haben sie uns ja im Grunde schon eindrucksvoll belegt gehabt, dass ihnen Bares mehr bedeutet als das Wohl der restlichen Destiny-Community zu bewahren. Ich als Xbox-Spieler wurde seit D1 wegen den PS4-Exklusiven Sachen systematisch von Bungie benachteiligt, ausgegrenzt und hintergangen. Mir wurden Waffen, Exos, Rüstungen, PvP-Maps, Strikes und vieles mehr vorenthalten -nur weil ich keine Playstation 4 besitze.
Das hat schon sehr tief in Bungie’s moralischen Abgründe blicken lassen, doch mit D2 wollte Bungie es nun wirklich wissen. Sie verkaufen uns einen MMO-Shooter für viel Geld der eigentlich kein MMO mehr ist. Ein quasi "halbes Destiny" zum vollen Preis. Sie sind damit unangefochten das gierigste Entwicklerstudio das mir je unter die Nase gekommen ist!
Abcashen mit der Brechstange
Und wer jetzt einwendet "ja, aber Bungie ist doch auch ein Unternehmen und die wollen eben Geld verdienen" sollte wissen, dass ein Online-MMO ein neuartiges Phänomen darstellt und klassische Unternehmensziele den Spielspaß grob beeinträchtigen können wenn diese zu stark in den Vordergrund treten. Das stellt Unternehmen zugegeben vor eine durchaus beachtliche Herausforderung denn ein MMO ist sicher nicht mit einem gewöhnlichen 0815-Produkt zu vergleichen. Es geht bei MMOs gleichermaßen um Vertrauen wie auch um Authentizität der Story. All dies wurde in D2 aber zu Grabe getragen. Und man sieht jüngst auch bei EA mit Star Wars Battlefront II dass Gamer nicht abgezockt werden wollen und ein zu gieriges Verhalten eher zu Verkaufseinbrüchen führt als dass sie verkaufsfördernd wirken. Insbesondere bei Online-MMOs wo man tief eintauchen möchte und auch "emotional involviert" wird, ist es zudem enorm wichtig, dass die kommerziellen Interessen des Entwicklers dezent im Hintergrund bleiben, damit man sich voll für diese Virtuelle (Selbst-)Erfahrung öffnen kann. Sobald man als Gamer aber merkt, dass Abzocke betrieben wird oder die Story nicht mehr authentisch verläuft, ist ein Öffnen nicht möglich und es entsteht ein Frusterlebnis.
Besonders deutlich wird dies nunaber in D2 weil man zusätzlich zum Vertrauensverlust und Authentizitätsverlust auch nicht mal mehr das Gefühl hat, man spiele noch einen echten MMO-Shooter. Klar könnte man jetzt darüber streiten was ein echter MMO-Shooter ist. Glücklicherweise gibt es aber noch die Jahr-1-Spieler von Destiny eins die genau wissen was einen guten MMO-Shooter ausmacht…
Früher war alles besser
Destiny 1 war in den Anfangstagen -also bevor das Everversum auftauchte- ein Meilenstein in der Videospielgeschichte. Das war noch ein Grind-Erlebnis der besonderen Art und man brauchte keine Open-World oder gar viel Content um es Jahre über Jahre auszukosten.
Mit Destiny 1 wurde erstmalig eine neue Zielgruppe bedient: Gamer, die Ego-Shooter lieben und die gleichzeitig sich auch dem Grind erfreuen. Das Genre des MMO-Shooters war geboren und die Destiny-Spieler überglücklich!
Und wer glücklich ist, der wünscht sich nur eins: dass alles so bleibt wie es ist, doch daraus wurde leider nichts…
Bungie hat aus Profitgier dann irgendwann einen 180-Grad-Kurswechsel eingeschlagen, die frühere Zielgruppe der "Grinder" schien wohl nicht mehr lukrativ genug zu sein und man versuchte sich dieser nach und nach zu entledigen. Nun hat man in D2 sozusagen als Krönung ein Fake-MMO für Casual-Gamer entworfen & geschaffen das nicht wirklich mehr viel mit Destiny eins zu tun hat und das ein völlig anderes Klientel anspricht: Die Casuals. Folge: Der Grind fehlt, der Fokus liegt nur noch auf das Everversum, keine Herausforderungen mehr, zu leicht, zu kosmetisch, zu reizlos, zu kurz, zu wenig Langzeitmotivation, zu viel Recycling, zu wenig Action, zu wenig von Allem.
Wer also noch immer hofft den Traum von Destiny so wie er in Destiny eins mal war fortführen zu dürfen der oder die fällt früher oder später hart auf den Boden der Tatsachen.
Denn Destinys Schicksal ist bereits bestimmt: ich sage nur Casualgeddon!!!
Die Frage die sich uns nun stellt ist, wird Bungie in Destiny 3 noch die Kurve kriegen?
Mitnichten werden sie das, um zu Erreichen dass sie zum Ursprung des echten MMO-Shootings so wie in D1 zurück kehren müsste sich erst die Einstellung von Bungie ändern. Das halte ich jedoch für unwahrscheinlich, denn ein Abzocker wird nicht einfach von heute auf morgen zum Heiligen.
Manche glauben ja wirklich noch, wenn sie im Everversum Items kaufen dass sich das Game oder die Spielereihe dadurch verbessern wird, das ist weit gefehlt denn das Everversum macht Bungie nur noch gieriger und führt dazu dass sie sich immer weniger anstrengen und das Game immer langweiliger bzw. mehr "casual like" wird.
Und mit dem LevelUp ins Everversum hat Bungie ihre Dreistigkeit ohnehin endgültig in Stein gemeißelt, indem sie das Licht der Hüter an die Glanzengramme koppelten wurde die gesamte Destiny-Story adabsurdum geführt. Das Everversum hat nichts aber auch gar nichts mit dem Destiny-Universum zu tun, es gehört auch nicht zur Story, es ist nur ein kommerzieller Hook gewesen den Bungie zuerst unauffällig als Randerscheinung ins Game schleuste und dann ohne Angabe von Gründen mit D2 zum zentralen Kern-Element des Level-Aufstiegs erhob.
Natürlich ist sich Bungie dessen bewusst, dass damit die Authentizität des Spiels leidet da Tess Everess nicht wirklich viel mit der Story am Hut hat. Und somit glaube ich bereits, dass Bungie in Destiny 3 versuchen wird die Silbershop-Verkäuferin Tess in die Hauptstory-Mission miteinzufädeln. Dies wird entweder als Nebenrolle geschehen oder sogar vielleicht als Part einer Hauptdarstellerin. Jedenfalls bin ich mir schon jetzt absolut sicher, dass Bungie gerade daran arbeitet ihren logischen Fauxpas auszubügeln indem sie überlegen wie man Tess weiter ins Rampenlicht rücken könnte.
Wird die Story dadurch authentischer? Nein. Wird Destiny 3 wieder ein MMO-Shooter werden? Nein.
Bungie verändert sich nicht mehr. Das steht fest. Wer daran noch glaubt läßt sich weiter verarschen und wird eines Tages schwer enttäuscht werden. Vielleicht liegt es einfach in der Natur des Menschen, die Hoffnung bis zum Schluß nicht aufgeben zu wollen, oft kann dies hilfreich sein, bei dieser Thematik jedoch darf man wohl oder übel bereits heute einen Schlußstrich ziehen.